Neue Literarische Gesellschaft Marburg

-Literatur um 11-

 

 

 

 

 

 

 

 

Startseite

 

Die aktuelle Programm-Übersicht als PDF-Datei

Zur Seite der Neuen Literarischen Gesellschaft beim Verlag Blaues Schloss

Zur Reihe Uni im Café beim Verlag Blaues Schloss

Rückblick: Programmhefte, Termine und Autoren seit 2010

Medien-Echo zu unseren Veranstaltungen


50 Jahre NLG in Marburg!

Wir möchten Sie nochmals gerne auf unsere Veranstaltungen aus Anlass unseres 50-jährigen Bestehens hinweisen und bitten Sie, sehr geehrte Mitglieder nochmals dringend, Ihren Mitgliedsbeitrag bald zu überweisen, um unseren Verpflichtungen nachkommen zu können.

Da ein Totalverlust unseres Computers zu beklagen ist, können wir Ihre Beiträge nicht mehr abbuchen! Bitte unterstützen Sie uns.


Einladung zu einer ordentlichen Mitgliederversammlung
am Sonntag, dem 26. November, 10.30 im Foyer des Cineplex.

Tagesordnung:

1. Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung.

2. Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden und Ausblick.

3. Bestätigung von Frau Marianne Baader als kommissarischer Schatzmeisterin.

4. Wahl von Herrn Florian Schwebel und Frau Kristina in den Vorstand.

5. Satzungsänderung: Der Verein wird juristisch vertreten vom Vorsitzenden,
    seinem Stellvertreter und dem Schatzmeister resp. der weiblichen Form.

Im Anschluß findet eine Veranstaltung zu Ehren unseres vor einem Jahr verstorbenen Stv. Vorsitzenden, des Altphilologen Professor Dr. Boris Dunsch statt.. Dem Verein als stellvertretender Vorsitzender eng verbunden, als Mensch wie als Autor in unserer Reihe „Uni im Café“ sehr geschätzt. Sein jäher Tod am 23.11.2022 hat bei seinen Freunden, Studenten und Kollegen, die mit ihm zusammengearbeitet haben, eine Lücke hinterlassen.

Programm:
Begrüßung Ludwig Legge.

Einführung Felix M. Prokoph, „Boris Dunsch und die Praxis einer … Kunst“.

Boris Dunsch zu Ehren zeigen wir seinen Vortrag „Sind Staaten Räuberbanden“, aufgezeichnet am 28.09.2021 in unserem Büro in der Aulgasse.

Ausklang: Leonhard Cohen, “Hallelujah“

Verabschiedung: Ludwig Legge.

Boris Dunsch (geb. 1970 in Kiel). Studium der Griechischen, Lateinischen, Deutschen sowie Mittel- und Neulateinischen Philologie in Kiel und St. Andrews (Schottland), dort  promoviert. Mehrere akademische Preise und Stipendien. Seit Oktober 2013 Akademischer Oberrat, Seminar für Klassische Philologie, Philipps-Universität. Mitglied des International Advisory Board des ECSI. 2017 Habilitation, Ernennung zum Privatdozenten, Dezember 2021 Verleihung des Titels eines außerplamäßigen Professors. Zahlreiche Bücher, Editionen, Aufsätze und  Essays.


Sonntag, 3. Dezember, 11 Uhr, Buchhandlung Jakobi, Steinweg 42
Susan Kreller

stellt ihren neuen Roman „Salzruh“ vor.

Die Autorin, Jahrgang 1977, schrieb zunächst Jugendliteratur (2015 gewann sie den Deutschen Jugendliteraturpreis), bevor sie 2017 mit „Pirasol“ ihr erfolgreiches  Romandebüt für Erwachsene gab.

Spannend und mit eigenartigem Humor geht es bei ihrer Geschichte zu, die in einer heruntergekommenen Pension in der Altmark spielt. Kaum haben sich die neun Gäste etabliert, eröffnet ihnen die Wirtin, dass sie zu ihrer eigenen Sicherheit nicht nach draußen gehen dürfen!  Eine absurde Situation, lockt doch der nahe Wald Salzruh zu Spaziergängen.

Susan Kreller kombiniert Versatzstücke des Schauerromans mit einem Kammerspiel voller Gedanken über das Eingesperrtsein. „Ich verschlinge alles, was Susan Kreller schreibt“, sagt Markus Orths, der vor kurzem im Café Vetter las!

Eintritt: 12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


Sonntag, 17. Dezember, Dritter Advent,
11 Uhr, Buchhandlung Jakobi, Steinweg 42

Wir feiern mit Heiko Postma, dessen Weihnachtsgeschichte diesmal eine Woche früher zu uns kommt! Sie heißt „Doctor Marigolds Rezepte“,- ein Weihnachtsbuch von Charles Dickens. Diesmal ist es nicht sein weltberühmtes „Christmas Carol“, sondern es sind die Rezepte von „Doctor Marigold“, seine letzte (1865 erschienene) Weihnachtsgeschichte, - die zu Herzen gehende Geschichte eines fahrenden Händlers und seiner taubstummen Adoptivtochter.

Heiko Postma hat den Text neu übersetzt und wird noch Einiges über Charles Dickens und sein überaus erfolgreiches, später auch oft verfilmtes Werk erzählen.

Heiko Postma ist eine „Institution“, eigentlich kann man sich die Weihnachtszeit ohne ihn kaum vorstellen. Kommen Sie rechtzeitig, da nur ein beschränktes Platzangebot besteht oder reservieren Sie Ihren Platz!

Eintritt: 12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €



Rückblick

Am Freitag, dem 3. November, 11 Uhr im Rathaus
Festakt mit Würdigungen und Musik (Roswitha Aulenkamp, Piano; Natascha Korsakowa, Violine).

Am Samstag, dem 4. November, feiern wir ab 16 Uhr im Café Vetter
mit literarischen und musikalischen Beiträgen und einem reichhaltigen Buffet.
Wir bitten hierzu um weitere Anmeldungen, um planen zu können!

Weitere Informationen zu 50 Jahren NLG finden Sie hier:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,
mit der neuinitiierten „Marburger Bücherrunde“ wollen wir an die schon früher von uns gepflegte Tradition eines Lesezirkels, des gemeinsamen Lesens und Debattierens, anknüpfen. Bis auf weiteres wollen wir uns alle zwei Wochen am Donnerstagabend in der Buchhandlung Jakobi über schöne und nicht immer nur schöne Literatur austauschen.


Als erste Lektüre ist „Blue Skies“ von T.C. Boyle vorgesehen, dem ambitionierten Roman von 2023, der wie kein anderer packt und provoziert und unbeirrt die Bestsellerlisten im Griff hat. Wir sprechen über Thema und Metapher, Plot und Figuren, Wirkung und Autor dieser wie ein Thriller erzählten Zukunftsvision und über unsere Leseerlebnisse. Die Leitung hat Florian Schwebel.

Beginn ist
Donnerstag, 5. Oktober, 19 Uhr, Buchhandlung Inge Jakobi,Steinweg 42
Bücher sollten mitgebracht oder können  vor Ort erworben werden. Der Eintritt ist frei, Gäste sind erwünscht.


Sonntag, 15. Oktober, 11 Uhr im Historischen Saal des Rathauses
Marburger lesen ihr Lieblingsgedicht

Schirmherr ist OB Dr. Thomas Spies.

Mitmachen ist angesagt!
Viele fremdeln bei Lyrik. Das durch die Coronamassnahmen unterbrochene Format, das erfolgreich viele Marburger zum Vortragen von Gedichten inspiriert hat, soll eine feste Einrichtung werden. Wir wollen beweisen, dass Lyrik „nicht tot ist“!

Kommerziell spielt sie keine Rolle, Verlage scheuen das Risiko. Im Schulunterricht findet sie kaum noch statt; Ausweniglernen ist verpönt. Da Lyrik urprünglich mit Gesang verknüpft war, sie wurde zur Lyra/Leier gesungen, versucht sie auch seit längerem sich mit der Pop-Musik zu verbinden.

So bekam Bob Dylan sogar den Nobelpreis für Literatur. Auch Poetry Slams sind populär. Schlagertexte sind schließlich auch degenerierte Lyrik. Allerdings ist wohl zu Recht, wenn man die moderne artifizielle Lyrik seit z.B. Rimbaud oder Rilke damit vergleicht,  der „Abstand“ zu diesen populären Entwicklungen groß.

Bei „ Marburger lesen ihr Lieblingsgedicht“ kann jeder sein Gedicht vortragen, ob klassisch, romantisch, modern oder populär und natürlich auch in anderen Sprachen. Schließlich reicht der lyrische Ausdruck vom Kinderlied bis zur „Internationale“. Mehr Vielfalt geht kaum.


Donnerstag, 7. September, 17 Uhr, Café Vetter
Andreas Lehmann (Leipzig)
liest aus seinem neuen Buch „Lebenszeichen“.

Ein frustrierter Angestellter leidet unter der Optimismuspropaganda seines Chefs, der sich plötzlich als verbitterter Trinker erweist – und bewahrt ein schmutziges Geheimnis. Nach wochenlanger Krankschreibung kehrt der Mann ins Büro zurück und hört, wie Kollegen halb gelangweilt, halb sensationslüstern mutmaßen, er sei todkrank.

Andreas Lehmanns Geschichten erzählen von Momenten, in denen das Leben eines Menschen aus den Fugen gerät, infrage gestellt, negiert erscheint und gerade dadurch auf einmal an Prägnanz und Strahlkraft gewinnt. Seine Figuren sind auf subtile und doch existenzielle Art unangepasst, in ihrer Konformität trotzig und originell, weil sie den Ausbruch aus dem Alltag wagen, sich behaupten – oder konsequenter als andere resignieren.

„Die Sammlung von Kurzgeschichten versammelt geschliffene Prosa, unter die Haut gehende Short-Storys bis zur Essenz verdichtet, und dennoch steckt in jeder dieser Geschichten eine ganze Welt.“ (Sabine Zaplin auf BR24).

Eintritt: 10,- €, Mitglieder 8,- €, Studenten 5,- €


Donnerstag, 4. Mai 2023, 17 Uhr, Café Vetter
Markus Orths 
liest aus seinem Roman 
„Mary & Claire“

Mary und Claire sind Stiefschwestern, Töchter des bekannten Philsophen und Journalisten William Godwin. Beide wollen Schriftstellerinnen werden. Der Roman beruht auf historischen Tatsachen, an die sich Orths weitgehend hält. Er beginnt in London.

Orths gelingt eine mitreißende Erzählung über Literatur, das Leben und die Liebe. Mary und Claire lieben Percy, einen damals noch in den Anfängen stehenden romantischen Dichter. Percy liebt die beiden Stiefschwestern. Er ist Romantiker. Für ihn ist die Liebe ein flammendes Band, das alle Menschen verbindet.

An der Seite von Percy Shelley entfliehen die beiden Frauen der Londoner Enge. Sie wollen frei atmen, reisen und lesen, wollen verrückt sein, lieben und schreiben.

In der Schweiz schließen sie sich an Lord Byron an, den exzentrischen, zu einer europäischen Berühmtheit aufgestiegenen, skandalumwitternden Dichter, dem Goethe, mit dem er sich schrieb, im „Faust“ ein Denkmal setzte.

Eintritt: 10,- €, Mitglieder 8,- €, Studenten 5,- €


Donnerstag,  11.Mai,  17  Uhr, Café  Vetter  
Chanson-Gala mit
Karin  Pagmár
am Flügel Hermann Wilhelmi.  

Die schwedische Schauspielerin Karin Pagmár hat nach einer weiteren Ausbildung in Deutschland im klassischen Gesang eine Karriere als Sängerin an  mehreren österreichischen und  deutschen Theatern begonnen.

Sie feierte internationale Erfolge in Europa und Übersee. 2014  wurde sie mit  dem Schwedischen Musikpreis ausgezeichnet,  2015  erfolgte die Ernennung  zur  Kammersängerin. Neben  ihren  Bühnenrollen  hat  sie  sich besonders  als  Chansonsängerin  profiliert. Künstlerisch nahe verwandt fühlt  sie sich ihrer Landsfrau Zarah Leander.

Unter dem Titel „Diventräume“ singt sie für uns eine Auswahl der berühmtesten  Chansons. Ihre Diven sind Lilian Harvey, Marika  Rökk, Marlene  Dietrich, Zarah  Leander, Lotte Lenya, Judith Garland, Edith  Piaf, Ella Fitzgerald oder Hildegard Knef, die sie mit großem Können interpretiert: Von „Bel  Ami“  bis  „My  Way“.  

Eintritt:  12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €  


Sonntag, 19. März, 11 Uhr, Rathaus, Historischer Saal
Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate
stellt sein Buch
„Den Glauben zur Vernunft, die Vernunft zum Glauben bringen“ vor.

Zur Lesung schrieb er: „Fanatismus kann ansteckend sein, aber auch positive Emotionen können überspringen. Ein friedliches Zusammenleben ist möglich, wenn Religionen ihre positiven Kräfte freisetzen.“ Sein Buch plädiert für starke, aktive Toleranz, basierend auf Werten wie Offenheit, Gerechtigkeit und Freiheit.

Unser zweiter Literaturpreisträger ist tätig als Autor, Unternehmensberater, politischer Analyst sowie in dem von ihm gegründeten Verein Pactum Africanum.

Mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet wie Jacob-Grimm-Preis oder Adalbert-von-Chamisso-Preis. Zu seinen Bestsellern gehören „Manieren“ und „Deutsche Tugenden“.

Eintritt: 12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


Donnerstag, 30. März, 17 Uhr, Café Vetter
Dr. Lorenz Jäger
, im vergangenen Jahr mit seiner von der Kritik gelobten Heidegger-Biographie bei uns, hat diesmal zum Thema: Eine soziologische Figur wird demnächst 100 Jahre alt: der „Autoritäre Charakter“.

Erstmals wurde seine Theorie im Kreis des Frankfurter Instituts für Sozialforschung formuliert, dann im Exil in den USA, und nach seiner Rückkehr wieder aufgenommen.

Bestimmte politische Vorstellungen sollten, so legen es die Studien nahe, auf seelische Fehlentwicklungen deuten. Inzwischen ist man bei einem „libertären Autoritarismus“ angelangt, so der Titel eines derzeit einflussreichen Buches der Soziologen Oliver Nachtwey und Carolin Amlinger, das die ursprünglichen Ideen von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno der Gegenwart anpassen will. Lorenz Jäger fragt nach dem Sinn solcher Theorien.

Eintritt: 12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


Donnerstag, 23. Februar, 17 Uhr Café Vetter
Andreas Hutt
liest unter dem Titel „Licht, ein immanentes Prinzip“ ausgewählte Gedichte, musikalisch unterstützt durch Jean Kleeb, Klavier.

Nach seinem 2019 erschienen Debüt „Transitzonen“ legte der Marburger Autor mit „Schritt auf Schritt“ (2020) seinen zweiten Band vor (in der Dortmunder „edition offenes feld“). Seine Gedichte zeigen etwas, „was sonst nicht faßbar wäre: Landschaftseindrücke, Stadtszenen, die Kunst und das Schreiben werden in Bildern präsentiert, denen auch immer eine Leerstelle eingeprägt ist, die auf etwas Unsagbares verweist und den Leser über die Betrachtung des scheinbar Alltäglichen, Banalen zu einer tieferen Einsicht führt“ (Jürgen Brocan).

Andreas Hutt studierte in Marburg Mathematik und Deutsch (1988/94) und schreibt seit der Jahrtausendwende Kurzprosa, Lyrik und längere Erzählungen. Der Deutsch-Brasilianer Jean Kleeb, ist nicht nur ein international bekannter Komponist, sondern auch als Chorleiter und Pianist tätig.

Eintritt: 10,- €, Mitglieder 8,- €, Studenten 5,- €


Sonntag, 18. Dezember, 11:00 Uhr, Buchhandlung Jakobi
Heiko Postma
Julfest und Trollmusik

Heiko Postma wird, wie nunmehr seit 42 Jahren - und wie immer am 4. Advent - diesmal in der Buchhandlung Jakobi, seine Weihnachtsmatinee gestalten.

Unter dem Titel "Julfest und Trollmusik" wird er Besonderheiten der schwedischen Weihnacht schildern, wie sie Selma Lagerlöf in den beiden Weihnachtsnovellen "Ein Weihnachtsgast" und "Trollmusik" geschildert hat.

Schauplatz ist das verschneite Värmland. Ihre Botschaft ist: Niemand soll ausgeschlossen werden. Selma Lagerlöf hat übrigens für ihren Roman "Gösta Berling" als erste Frau den Literatur-Nobelpreis (1909)
erhalten.

Eintritt: 12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


Sonntag, 20. November, 11:15 Uhr, Rathaus, Historischer Saal
Martin Mosebach
Taube und Wildente

Sprachgewaltig, bildstark, stimmungsvoll: Martin Mosebach, Spiegelbestsellerautor und Büchner-Preisträger, erzählt in diesem Roman einer Ehe, der zugleich der Roman eines Gemäldes ist, von Schuld und Versöhnung, Liebe und Verlust.
(dtv)

Eintritt: 12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


Mittwoch, dem 7. September, 17 Uhr im Café Vetter
mit Martin Lüders, der sein neues Buch „Hybris am Hindukusch“ vorstellen wird.

Der langjährige Nahost-Korrespondent der ZEIT ist inzwischen einem großen Publikum aus Hörfunk und Fernsehen bekannt geworden. Seit den 1990er Jahren berichtete er aus dem Krisenherd Afghanistan. Als Nahost-Experte wurde er in Nachfolge des verstorbenen Peter Scholl-Latour Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft. Sein Wissen hat Lüders in mehreren Büchern verarbeitet, die ihn zu einem Bestsellerautor werden ließen. Genannt seien z. B. „Wer den Wind sät“, 2021, 30. Auflage, „Armageddon im Orient, 2019, „Die scheinheilige Supermacht“, 2021, sowie die Thriller „Never Say Anything, 2016 und „Die Spur der Schakale“ 2020.

Es war keine gute Idee, in Afghanistan einzumarschieren. Geographie und Geschichte sprechen dagegen. Ende des 19. Jahrhunderts erlitten die Engländer eine verheerende Niederlage, in den 1980er Jahren scheiterte die Sowjet-Union. Doch die USA haben daraus nichts gelernt, als sie 2001 Afghanistan besetzten. Sie gaben mehr als 2000 Milliarden Dollar (!) aus mit dem Ergebnis, jetzt sind die Taliban wieder an der Macht.

Martin Lüders zieht eine schonungslose Bilanz. Es wurde ein korruptes Regime in Kabul finanziert, tausende Zivilisten bei Drohnenangriffen umgebracht. Auch deutsche Soldaten mussten ihr Leben lassen ... Ein Land verändern zu wollen, ohne es zu verstehen, das ist Größenwahn: „Hybris am Hindukusch“! Auch wenn der Ukraine-Krieg die Medien beherrscht, das Thema „Afghanistan“ bleibt uns erhalten.

Eintritt: 12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


Mittwoch, 5. Oktober, 17 Uhr, Café Vetter
der Marburger Autor Lothar Balzer liest aus seinem Buch
„Höllenkreise. Annäherungen an Kafkas Zürauer Aphorismen“

Musikalische Umrahmung: Lukas Pilgrim, Gitarre, Einführung Dr. Bernd Klewitz
Lukas Pilgrim (Masterstudium an der Hochschule für Musik, Frankfurt/M) spielt Musik aus Mexiko (Manuel Ponce) und Kuba (Leo Browser).

Die Aphorismen Kafkas, die lange wenig beachtet wurden, sind durch die kommentierte Ausgabe von Reiner Stach im Jahr 2019 etwas präsenter geworden. Balzer ärgert sich, reibt sich, freut sich an diesen Aphorismen und ihrem Autor, nähert sich ihnen in seinen „Höllenkreisen“. Er schreibt Geschichten, die für sich selbst stehen, in denen der Leser Kafka als Kapitän Ahab, als Alice im Wunderland, als Robinson erlebt, Geschichten, die den Leser ins Eigene führen.

Das Paradies, Kafkas „Käfig, der einen Vogel sucht“, sind Bilder, die uns angehen. „Der Autor zeigt nicht nur ein profundes Einfühlungsvermögen in die facettenreiche Welt Kafkas; es gelingt ihm darüber hinaus die Leserinnen und Leser gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen und zu unterhalten“ (Prof. Dr. Inez de Florio-Hansen). Lothar Balzer stellt außerdem Gedichte zu Frida Kahlo und Pablo Neruda sowie zu Ho Chi Minh und Vietnam vor.

Eintritt: 12,- €, Mitglieder 8,- €, Studenten 5,- €


Sonntag, 16. Oktober, 11 Uhr, Rathaussaal
können wir unseren ersten Literaturpreisträger Galsan Tchinag, der aus der Mongolei zu einer Lesereise nach Europa kommt, begrüßen!

Galsan Tchinag, der in der DDR in Leipzig Germanistik studiert hat, schreibt Mongolisch und Deutsch. Er verbindet zwei Kulturen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Er liest aus seinen beiden Büchern „Kennst du das Land“ und „Kennst du den Berg“ über seine Wanderjahre zwischen Leipzig und dem Altai und seine Rückkehr in die Mongolei, die ihn zunächst etwas fremd geworden war.

Galsan Tchinag ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch Schamane und Stammesführer. Er lebt abwechselnd in der Hauptstadt Ulaanbaatur und als Nomade. Ausgezeichnet u.a. mit dem BVK.

Eine gewisse Unsicherheit besteht darin, ob es im Oktober zu neuen Gesundheitsmaßnahmen bzw. Freiheitsbeschränkungen kommen wird.

Eintritt: 12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


Am Mittwoch, dem 13. Juli, 17 Uhr im Café Vetter

beginnen wir mit unserer Mitgliederversammlung, um den aufgrund der Corona - Maßnahmen nur kommissarisch amtierenden Vorstand neu zu wählen.

Tagesordnung:
- Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden Ludwig Legge
- Rechenschaftsbericht der Schatzmeisterin Marianne Baader
- Entlastung
- Neuwahl des Vorstandes
- Verschiedenes

Wichtig: Frau Baader wird nach 15 Jahren nicht wieder kandidieren. Sie hat in einmalig engagierter Weise dieses Amt bekleidet, ja sogar im Café Vetter noch den Service bei Veranstaltungen unterstützt. Der Verein ist ihr zu großem Dank verpflichtet.

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung findet unsere Veranstaltung mit
Professor Ulrich Sieg statt (etwa ab 17:20).
„Die Macht des Willens. Elisabeth Förster-Nietzsche und ihre Welt“

Das Urteil über Elisabeth Förster-Nietzsche, der jüngeren Schwester Friedrich Nietzsches, scheint seit langem festzustehen: Eine notorische Lügnerin, die zu ihrem eigenen Vorteil Texte des Philosophen verfälscht und seiner nationalsozialistischen Indienstnahme Vorschub geleistet hat. Zudem schönte oder unterdrückte die Details aus Nietzsches Leben, insbesondere wenn sie ihrer idyllischen Sicht auf die Familiengeschichte widersprachen.

All dies ist richtig und doch nur die halbe Wahrheit; denn „die Schwester“ hat zu unterschiedlichen Zeiten ganz unterschiedliche Bilder ihres Bruders propagiert und dabei stets daran gedacht, seinen und ihren eigenen Ruhm zu mehren. Dies tat sie mit so großem Erfolg, dass Friedrich Nietzsche schon zu wilhelminischer Zeit zum Inbegriff des Genies und die Villa Silberblick in Weimar zum nationalen Erinnerungsort wurde.

In seinem Vortrag wird Ulrich Sieg das Leben der „Schwester“ Revue passieren lassen. Es führt unmittelbar in die Abgründe der jüngeren deutschen Geschichte hinein und lohnt die nähere Betrachtung.

Ulrich Sieg kann auf eigene Forschungen im Nietzsche-Archiv in Weimar zurückgreifen und vermittelt Erkenntnisse aus erster Hand.

Eintritt 12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


„Literatur um 11“:
Sonntag, 24. Juli, 11 Uhr im CINEPLEX,
Heiko Postma stellt vor:

„Projektemacher und Geheimagent, Publizist und Romancier. Über das wechselvolle Leben und Schreiben des Robinson Crusoe-Autors Daniel Defoe“.

Wohl jeder kennt den „Robinson Crusoe“, den Lebensbericht des englischen Seemanns, der nach einem Schiffbruch 28 Jahre auf einer einsamen Insel vor
der Küste Venezuelas zubringen mußte. Mit diesem Schmöker, der sogleich zu einem internationalen Bestseller wurde, der eine unvorstellbare bis heute anhaltende Wirkung erzielte und die Gattung der „Robinsonaden hervorrief,
hatte Defoe 1719 als Romancier debütiert – im Alter von 60 Jahren!

Neben weiteren Romanen, darunter „Moll Flanders“, war er auch ein fruchtbarer Publizist (500 Titel umfaßt seine Bibliographie!). Daniel Defoe hat nicht nur ein immenses Oeuvre aufzuweisen, sondern auch ein abenteuerliches Leben geführt als Projekteschmied, als politischer Berater von König William III., als Geheimagent Ihrer Majestät Queen Anne, oder als streitbarer Journalist.

Heiko Postma liefert ein mitreissendes Portrait Daniel Defoes, stellt seine wichtigsten Werke vor und würzt diese Matinee mit plastischen Leseproben. Seine Vortragskunst macht Heiko Postma zu einem gern gehörten Autor seit über 40 Jahren!

Wir freuen uns, Sie wieder Sonntag um 11 begrüßen zu können!
Ludwig Legge – Eckart Holzgrefe – Marianne Baader

Wir hoffen, Ihnen in der nächsten Zeit mit Juri Andruchowitsch und Andrej Kurkov, die wohl bedeutendsten ukrainischen Autoren, vorstellen zu können. Beide sprechen deutsch und waren mehrmals bei uns in Marburg.

Im Herbst soll unser Literaturpreisträger Galsan Tschinag kommen, das herausragende „Bindeglied zwischen Deutschland und der Mongolei“. „Kennst du
das Land“ (Leipziger Lehrjahre).

Eintritt 12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


Mittwoch, 6. April, 19 Uhr
im TTZ (Technologie- und Tagungszentrum, Frankfurter Straße)
Dr. Navid Kermani
Vorstellung seines soeben erschienenen Buches „Jeder soll von da, wo
er ist, einen Schritt näher kommen“, in dem er mit seiner zwölfjährigen Tochter
die „Fragen nach Gott“ erörtert. Anschließend wird er mit Professor Horst Schwebel über das Buch sprechen.

Der Autor sollte, als sein Vater im Krankenhaus lag, versprechen, seine zwölfjährige Tochter den Islam zu lehren, „unseren Islam, den Islam, mit dem ich aufgewachsen bin.“ Viele Abende erzählt er nicht nur „ von seiner eigenen Religion, sondern von dem, was alle Gläubigen eint, von Gott und dem Tod, von der Liebe und der Unendlichkeit um uns herum“. Es fließt nicht nur das Wissen zweier Kulturen in das Buch ein, es ist sowohl für Erwachsene wie für Jugendliche geschrieben.

Der Deutsch-Iraner Navid Kermani, 1967 in Siegen geboren, ist Schriftsteller, Publizist und habilitierter Orientalist. 2015 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Mit seinen Auftritten hat Kermani zahlreiche Debatten ausgelöst, die man als „transkulturell und transreligiös“ bezeichnet hat.

Wie kein anderer ist Kermani, der zu Hause persisch und in der Schule deutsch sprach, geeignet, Brücken zwischen den Kulturen zu schlagen. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf dem Koran und der islamischen Mystik. Wenn er als Publizist und Intellektueller die Öffentlichkeit sucht, scheut er sich nicht, Meinungen zu vertreten, in denen er sich gegen den Mainstream positioniert, sei es, was Gendern betrifft oder seine Fürsprache für russische Kultur, die angesichts des Ukraine-Krieges ausgegrenzt wird.

Eintritt: 15,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


Mittwoch, 11. Mai, 17 Uhr, Café Vetter
Lesung und Gespräch: Lorenz Jäger stellt seine Heidegger-Biographie vor und diskutiert mit Professor Tilman Allert. „Heidegger. Ein deutsches Leben“.

Jahrelang verengte sich die Diskussion um Martin Heidegger auf die Frage, die nicht selten schon vorher beantwortet war, ob er ein Nazi war, und verstellte damit den Blick auf sein Werk. Dabei zählt Heidegger zu den global wirkenden Denkern des 20. Jahrhunderts.

Basierend auf neuesten Quellen erzählt Lorenz Jäger das Leben des Philosophen, der den Menschen und sein Dasein in der Welt auf ganz neue Weise gedacht hat, von der katholischen Jugend in Meßkirch bis zu neuer Wirksamkeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Schwierige Beziehungen wie zu der einstigen Geliebten Hannah Ahrendt oder dem Philosophen Karl Jaspers hielten Stand, neue kamen hinzu wie zu Ernst Jünger oder Paul Celan. Warum Heidegger jede Generation aufs neue fasziniert oder polarisiert, zeigt Jäger überzeugend .

Lorenz Jäger, der in Marburg und Frankfurt Soziologie und Germanistik studierte, kennt das Café Vetter seit Studentenzeiten. 1997-2016 war er für die FAZ im Ressort Geisteswissenschaften tätig. – „Auf der Basis eines enormen Quellenmaterials und vor dem Hintergrund eines grossen Zeitpanoramas gelingt es Jäger, unser Heidegger-Bild zu erweitern und zu vertiefen“. (Weltwoche)

Eintritt: 12,- €, Mitglieder 10,- €
, Studenten 5,- €


Mittwoch, 18. Mai, 17 Uhr, Café Vetter
Lesung mit Fiston Mwanza Mujila (Kongo, jetzt Uni Graz), aus „Tanz der Teufel“
Alexander Reiners, Altsaxophon

Nach seinem gefeierten Debüt mit seinem Roman „Tram 83“ stellen wir Ihnen erstmals einen Autor aus dem Kongo (Zaire) vor, dessen zweites Werk ebenfalls eine völlig neue Art von Roman genannt werden muss. „Tanz der Teufel“ ist noch schillernder, virtuoser und  politisch, was die Auswirkungen von Kolonialisierung, Globalisierung, Raubbau und Bürgerkrieg zum Hintergrund hat.

Satirisch, virtuos, musikalisch und äußerst expressiv. Prosa mit drive. Seine Stadt ist Sound, der Text eine moderne Partitur, sein Instrument das Saxophon. Alex Reiners wird  für die musikalische Begleitung sorgen.

Eintritt: 12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


Rückblick bis Januar 2022

Januar 2022
Dr. Dr. Joachim Kahl
stellt auf YouTube unter
https://www.youtube.com/watch?v=vXdlmMfvz3c
sein neues Buch vor

Humanismus. Eine Einladung (Tectum Verlag, 2021)

"Nicht mit zu hassen, mit zu lieben bin ich da." Dieser kurze Satz, im fünften vorchristlichen Jahrhundert vom griechischen Dichter Sophokles seiner Titelfigur Antigone in den Mund gelegt, formuliert ehern und schnörkellos die bleibende Substanz eines humanistischen Menschenbildes. Im selben Schauspiel spricht der Chor zugleich aus, welche gewaltigen Möglichkeiten im Menschen angelegt sind - zum Guten wie zum Bösen.

Auch unter Berufung auf Kants Lehre vom "radikal Bösen" betont Kahl in seinem neuen Buch daher die Janusköpfigkeit des Menschen, der zu edelstem Tun wie zu abgründigsten Verbrechen fähig ist. Der kurze Text ( kaum mehr als 150 Seiten) ist gut lesbar, aufgelockert durch farbige Abbildungen von Meisterwerken der Weltkunst (etwa Frida Kahlo oder Edvard Munch). Sie werden interpretiert und tragen zur Gesamtaussage unverzichtbar bei, indem sie die nicht argumentative ästhetische Dimension der menschlichen Erkenntnis verkörpern.


Mittwoch, 27. Oktober, 17 Uhr, Café Vetter
Hans Pleschinski
liest aus seinem Roman
Am Götterbaum

Er ist seit 20 Jahren ein gern gesehener Gast im Café Vetter. Sein neuer Roman handelt vom ersten deutschen Nobel-Preisträger für Literatur (1912), dem heute völlig vergessenen Paul Heyse (1830-1914).

Drei Frauen, eine Stadträtin, eine Schriftstellerin und eine Bibliothekarin, begeben sich auf Entdeckungsreise in München. Ihr Ziel ist die im Dornröschenschlaf liegende Villa von Paul Heyse, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der vielleicht populärste deutsche Schriftsteller war. Einen "Liebling der Grazien" nannte ihn sein Freund Fontane.

Plan der Stadträtin ist, aus seiner ehemaligen Villa ein Literaturzentrum zu schaffen. Sein Haus war einst Mittelpunkt geistreicher Geselligkeit. Aber Pleschinskis Roman spielt im heutigen München. Und so entwirft er ein unterhaltsames Panorama der Stadt, aufgelockert durch amüsante Dialoge, Satirisches und einen nachdenklichen Blick auf die Vergänglichkeit des Ruhms. Die Lesung ist auch ein Appell, Heyse wieder zu entdecken.

Eintritt.12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


Mittwoch, 10. November, 17 Uhr, Café Vetter

Christine von Brühl
stellt die Geschichte einer (ihrer) Familie vor.
Schwäne in Weiß und Gold

Spätestens wenn der Dresden-Besucher die Brühlschen Terassen betritt, stößt er auf den Namen Brühl. Am Beginn dieser Familiengeschichte steht der Name des Politikers Heinrich Graf von Brühl (1700-1763), sein "märchenhafter" Aufstieg am Dresdner Hof und sein Absturz.

Die Geschichte der Familie ist eng mit der Meissener Manufaktur verbunden, die das berühmte Brühlsche "Schwanenservice" als das erste von so prächtiger Gestaltung hergestellt hat. Nach Krieg und Flucht ist der Großteil der einst 3000 Exponate verschwunden. Wenigstens einige Hundert wurden gerettet. Es ist ein Buch über Ruhm und Besitz, den Zauber des weißen Goldes und die Macht der Erinnerung.

Eintritt.12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


Mittwoch, 8. Dezember, 17 Uhr, Café Vetter
Lorenz Jäger
liest aus
Heidegger. Ein deutsches Leben

Martin Heidegger ist einer der bis heute weltweit wirkenden Denker. Nachdem die letzten Jahre wegen seiner Verstrickungen mit dem Nationalsozialismus den Blick auf sein Werk verstellt haben, hat Lorenz Jäger das Leben des Philosophen unter Benutzung neuester Quellen "auf ganz neue Weise gedacht", wie z. B. das ebenso schwierige wie lebenslange Verhältnis zu karl Jaspers und Hannah Arendt. Lorenz Jägers von der Kritik gelobte Biographie zeigt, dass Heideggers Denken noch heute nichts von seiner Bedeutung eingebüsst hat.

Eintritt.12,- €, Mitglieder 10,- €, Studenten 5,- €


Sonntag, 21. März, 11 Uhr digital:
Dr. Joachim Kahl
Den Auftakt macht Dr. Joachim Kahl mit einem Vortrag über den heftig umstrittenen Roman „Soumission“ (Unterwerung) von Michel Houllebecq. Wir stellen damit Frankreichs literarischen Exportartikel Nr. 1 vor, denn tatsächlich wird dieser Autor weltweit beachtet. Es fehlt bei diesem Provokateur nicht an Verdammungsurteilen. In der „Zeit“ hieß es sogar, für ihn brauche man „eine Ethik des Nichtlesens“. Ein falsches Urteil, wie Joachim Kahl beweisen wird bzw. auch, warum der 2019 veröffentlichte Roman bis heute viel beachtet wird. Einen der „erstaunlichsten europäischen Schriftsteller“, nennt die französische Kritikerin Anne-Catherine Simon ihren Landsmann.


Sonntag, 25. April, 11 Uhr digital:
Heiko Postma
„Der Geisterseher“ von Friedrich Schiller, leider unvollendet, hätte „der“ Kriminalroman der deutschen Klassik werden können, wäre er nicht unvollendet geblieben. Aber auch das Fragment ist nicht nur spannend, sondern regt auch an sich vorzustellen, wie die Erzählung hätte weitergehen und enden können. Jedenfalls nicht so wie Hans Heinz Ewers 1922 schrieb, denn diese Fortsetzung geriet schnell in Vergessenheit.


Dienstag, 13. Juli, 17:00 Uhr, Café Vetter
Gerti Brabetz
Das graue Haus auf Korsika

Das graue Haus auf Korsika liegt im Nordwesten der Insel, im Schatten von Lariciokiefern und Kastanienbäumen, im Sommer eingehüllt in den würzigen Duft der Macchia. Hierhin, in die Ferienvilla "Chalet Gris" ihrer Tante Helen, zieht sich Irma zurück, um ihr chaotisch gewordenes Liebesleben zu überdenken.

Unerwartet ergibt sich aber eine Ablenkung, die sie immer stärker fasziniert: In der Nachbarschaft lebt der Korse Ciro, ein schönes Mannsbild mit silbernen Schläfen. Ihn und das Chalet Gris verbindet ein Geheimnis, und je weiter Irma darin eindringt, desto mehr verfällt sie Ciros krudem Charme und wird seine Geliebte.

Warnungen ihrer Freundin Agnes schlägt sie in den Wind. In ihren bisherigen Beziehungen war Irma mal dekoratives Anhängsel des Partners, mal Objekt eines aufregenden Seitensprungs – bei Ciro möchte Irma endlich uneingeschränkt die Hauptrolle spielen, und darum will sie kämpfen. Wunschtraum und Realität prallen aufeinander, denn die Vergangenheit des grauen Hauses ist eine mächtige Gegnerin.


Dienstag, 10. August, 17:00 Uhr, Café Vetter
Horst Schwebel
Wie man einen Doktor kriegt

Horst Schwebel wird am 10. August, 17 Uhr, im Café Vetter lesen. Nach seiner Tätigkeit als Professor für Praktische Theologie an der Philipps-Universität hat sich der Autor einen Namen als Erzähler gemacht. Nicht zufällig wählt er seine Themen aus den Bereichen Universität, Kirche, Literatur und Bildende Kunst.

Mit unverstelltem Blick entdeckt er darin ein hohes Potential an unfreiwilliger Satire. Seinen beiden Erzählbänden gab er die Titel "Der Durchstreicher" und "Zwischen Ashram, Kanzel und Katheder".


Dienstag, 31. August, 18 Uhr, Café Vetter
Iris Lamouyette

Am Monatsende, stellt sich die Sängerin und Entertainerin Iris Lamouyette mit ihrem brandneuen Programm vor. Soeben hat sie es in ihrem Heimatort Köln erfolgreich aus der Taufe gehoben. Sie gab ihm den treffenden Namen „Tastenturbulenzen“. Ob kleine Keller oder Halle oder Café Vetter, wenn sich Iris Lamouyette ans Klavier setzt, schafft sie ziemlich schnell Widerhall im Publikum. Alles was sie sagen will, alles was sie singt, serviert sie höchst unterhaltsam und verfügt dabei über genügend Selbstironie. Und was man heute vielleicht hinzufügen muss: Das alles ist live!


Dienstag, 14. September, 17 Uhr, Lutherische Pfarrkirche St. Marien
Lesung mit Rüdiger Safranski aus „Einzeln sein“ und Verleihung des Marburger Literaturpreises der Neuen Literarischen Gesellschaft an Rüdiger Safranski.

Nach Galsan Tschinag, Dr. Asfa Wossen Asserate und Martin Mosebach, ist Dr. Rüdiger Safranski unser 4. Preisträger. Er hat mit einer Ausnahme (Buchhandlung Elwert) alle seiner zahlreichen Bücher stets vor großem Publikum im Café Vetter vorgetragen. Als er Anfang 2020 im überfüllten Café sein Hölderlinbuch „Komm! ins Offene, Freund!“ vorstellte, ahnte niemand, dort an der letzten großen Veranstaltung teilgenommen zu haben.

Wenn das literarisch interessierte Marburger Publikum einen Autor kennen und schätzen lernen konnte, dann ihn, dessen Vorträge unsere Klassische Literatur gegenwärtig gemacht und zum lesen oder wiederlesen angeregt haben.

Rüdiger Safranski geht im neuen vor 14 Tagen veröffentlichten Buch der Spannung nach, in die sich der Mensch als Einzelner wie als soziales Wesen gestellt sieht. Allein auf sich gestellt zu sein erleben viele Menschen als Unglück, andere sehen es als Herausforderung, zu sich selbst zu finden und einen eigenen Platz gegenüber der Gemeinschaft zu erlangen.

Eine Spannung wie sie mönchisches Dasein hervorruft. Dazwischen hat es immer wieder Versuche gegeben, auf eindrucksvolle Weise einzeln zu sein. Safranski prüft die Antworten, die Philosophen von Michel de Montaigne bis zu Jean-Paul Sartre darauf gefunden haben.


Den Text zur ersten "Literatur zur Teatime" finden Sie hier.


Literatur um 11 wird digital

Facebook: https://www.facebook.com/nlgmarburg

YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCHaToxpjar1Mk0jn9shDDkg


Liebe Mitglieder,
fast auf den Tag genau hieß es vor einem Jahr zum letzten Mal im Café Vetter Literatur um 11. Wie die meisten kulturtreibenden Vereine wird jetzt auch die Neue literarische Gesellschaft ihre Veranstaltungen vorläufig digital anbieten.

Nach dem gelungenen Versuch am 4. Advent des vergangenen Jahres mit Heiko Postmas neunzigminütiger Lesung über „Weihnachten bei den Buddenbrooks“, die ca. 200 Follower zu verzeichnen hatte, hofft man, dass das neue Angebot von Marburgs Literaturfreunden angenommen wird, ja auf diesem Weg vielleicht neue Interessenten zuschalten.

Vorgesehen sind 10 Livestreams im Format Café Vetter, also ca. 60 Minuten, und weitere 10 kleinere Livestreams von ca. 15 Minuten, die ausschließlich Marburger Autoren vorbehalten sein sollen und so zeigen, dass es ein vielseitiges literarisches Angebot in der Universitätsstadt gibt.

Wie können Sie am Livestream teilnehmen?
Um ein möglichst großes Publikum anzusprechen, haben wir uns dazu entschieden, die Veranstaltungen sowohl auf Facebook, als auch auf YouTube zu übertragen.

Facebook ermöglicht es Ihnen nicht nur, sich die Veranstaltung anzusehen, sondern auch interaktiv daran teilzunehmen. Sie können Kommentare hinterlassen und mit anderen Nutzern in Dialog treten. Bitte beachten Sie, dass hierfür eine Anmeldung mit einem vorhandenen Facebook-Nutzerkonto erforderlich ist. Diese ist für Sie selbstverständlich kostenlos.

Ebenfalls haben Sie die Möglichkeit, den Livestream über unseren YouTube-Kanal zu verfolgen. Hierfür ist keine Anmeldung erforderlich, es sei denn, Sie möchten kommentieren.

Sie finden unsere Facebook-Seite unter folgendem Link:
https://www.facebook.com/nlgmarburg
Wir würden uns freuen, wenn Sie die Seite weiterempfehlen, abonnieren oder mit einem „Gefällt mir“ markieren, sofern Sie bereits über ein Facebook-Nutzerkonto verfügen.

Unseren YouTube-Kanal finden Sie hier:
https://www.youtube.com/channel/UCHaToxpjar1Mk0jn9shDDkg
Sofern Sie über ein Google-Nutzerkonto verfügen, würden wir uns auch hier über ein Abonnement freuen (natürlich ebenfalls kostenlos).

Da wir mit unseren Veranstaltungen keine Einnahmen generieren können, bitten wir um Spenden auf unser Konto bei der Volksbank Marburg
IBAN:
DE 52 5139 0000 0016 5969 06

Mit herzlichen Grüßen
Ludwig Legge


Iris Lamouyette
die eigentlich zum Jahreswechsel mit einem Chanson-Programm vorgesehen war, sendet Ihnen musikalische Grüße (hier abrufbar auf YouTube:
https://www.youtube.com/channel/UCZ9qroXonRN00gSEv2UlgpA


Heiko Postma
„Mit gutem Gewissen zu einer nachhaltigen Mahlzeit“.
Weihnachten bei Thomas Manns BUDDENBROOKS
Hier der Link zur Lesung, bitte anklicken: https://t1p.de/nlg-postma